Für die 1866 von der Familie Edbauer gebaute steinerne Kapelle "Weiße Marter" wurden auch 8 Legendentafeln angeschafft.
Die Ölgemälde auf Holz malte im Auftrag der Familie der Maler Johann Michael Kohl aus Kollnburg.
Leben und Wirken des Malers in Kollnburg
Quelle: "Der Bayerwald" Heft 3/2004 - Die Kollnburger Malerwerkstätten 1832 bis 1930 von Ludwig Treimer
Am 17. Mai 1851 wird Johann Michael Kohl, geboren am 2.11.1815 in Augsburg und im dortigen Waisenhaus aufgewachsen, mit der Witwe Margarete Reisbacher beim Landgericht Viechtach vorstellig mit der Bitte, ihm eine personelle Maler- und Vergoldungs-Konzession in der Gemeinde Kollnburg zu verleihen. Er begründet dies wie folgt: 1. seine persönliche Befähigung sei urkundlich nachgewiesen. 2. die Zahl der vorhandenen Gewerbemeister werde nicht vermehrt, nachdem er die Witwe des früheren Malers und Vergolders von Kollnburg, welche jetzt das Geschäft noch ausübe, eheliche. 3. da diese Witwe auch ein Haus besitze, welches für ihn zum Mitgeigentume anverheiratet, so sei ein Nahrungsstand um so mehr begründet, als im ganzen Landgerichtsbezirke nur ein Maler, nämlich in Ruhmannsfelden sei.
Die Eheschließung erfolgte am 4.8.1851 in Kollnburg. Die Ehe blieb kinderlos.
Johann Michael Kohl wurde nach seiner Lehrzeit von der Prüfungskommission in Augsburg zum selbständigen Betrieb des Maler- und Vergoldungsgewerbes in Städten II. Klasse als gut befähigt befunden. Dazu legte er ein Wanderbuch vor, wonach er mehr als drei Jahre außerhalb seines Heimatbezirkes und Gewerbsbereichssprengels seiner Lehre in Arbeit stand.
Für Michael Kohl lassen sich im näheren Bereich bisher Kreuzwege mit 14 Stationen in der Kirche Patersdorf, signiert 1853, und in der Kirche Geiersthal, signiert 1856, sowie diverse Arbeiten in Englmar nachweisen. Auf der Rückseite des Hochaltars in der Pfarrkirche Kollnburg ist die Neufassung durch Kohl im Jahre 1855 festgehalten. Im gleichen Jahr hat er auch die barocke Altartafel in der Kapelle von Hochstraß unweit Kollnburg renoviert.
Der Versuch von Kohl zu Erwerb einer Malergerechtigkeit in Viechtag 1863 wird vom Magistrat abgewiesen. Die ertragreichen Jahre für Malerwerkstätten im hiesigen Landgericht waren zu dieser Zeit wohl vorbei, die meisten Nebenkirchen inzwischen auch mit Kreuzwegen ausgestattet. Im Bereich Viechtach mussten sich nun drei Maler die Aufträge teilen.
Kohl stirbt am Sylvestertag des Jahres 1879, mittags um 4 Uhr in Kollnburg.